Sprachgestaltung

Die Sprachgestaltung und die Sprachtherapie sind wesentliche Bestandteile der anthroposophisch erweiterten Medizin.

Die Sprachgestaltung deutet einerseits auf die Gesamtgestalt der sprechenden Menschen (der Mensch als sprechendes, fühlendes und denkendes Wesen) andererseits auf Bereiche, die beim Sprechakt des Menschen beteiligt sind hier die Gestalt des menschlichen Leibes als Grundlage, die rhythmische Bewegung vom Atem und innerer Aktivität, der Stimmklang und schließlich das Sprachleben selbst in Laut, Silbe, Wort, Satz, das die Gedanken- und Empfindungsregungen aufnimmt und sich mit der menschenlichen Gebärde identifiziert.

Die Sprachtherapie ist eine ganzheitliche Therapie: sie setzt da an, wo Diskrepanzen zwischen der inneren (Seelen-) Haltung, der äußeren Gestik und dem sprachlichen Ausdruck bestehen. Bestimmte Übungen für die Atemschulung, über längere Zeit mit dem Patienten wiederholt, leiten gesundende Prozesse für den Herz- und Lungenbereich ein.  Auch gezielte Übungen für die Befreiung und Kräftigung des ganzen Zwerchfell-, Lungen- und Kehlkopfgebietes werden angelegt. Die klangorientierten Stimmübungen bewirken Veränderungen in der Stimmungslage, was besonders bei psychiatrischen Erkrankungen von Relevanz ist.

Grundlage für das spielerische wie auch vertiefende Umgehen mit Sprechen und Sprache, sind einzeln und gemeinsam gestaltete Texte aus der Literatur, wie z.B. Gedichte, Märchen und Legenden.